An den Feiertagen wird aufgetischt, was das Zeug hält. Und wenn ihr auch das Gefühl habt, gleich unter den Tisch zu rutschen, haben wir einige Ideen für tolle Weihnachtsspaziergänge, die garantiert einige Kalorien verbrennen. Denn rund um die Feiertage geht nichts über einen ausgedehnten Spaziergang … ob Rundgang mit Panoramablick, Entdeckungstour durchs Szeneviertel oder Gartenstadt. Also, zieht euch warm an, vergesst eure Mützen nicht und frohes Fest!
Gerade zur Weihnachtszeit ist ein Spaziergang um die Siedlung Margarethenhöhe herum herrlich. Umgeben von drei Tälern herrschen hier perfekte Bedingungen für die Naherholung im Grünen. 1907 erwarb Margarethe Krupp das Mühlbach- und Nachtigallental sowie die Sommerburg und schenkte diese der Stadt Essen. Wenn ihr den Wald durchlauft, könnt ihr nicht nur die sogenannte »Promenadenschenkung« bewundern sondern auch das schöne Margarethental mit dem denkmalgeschützten Halbachhammer im westlichen Waldpark entdecken. Und wer mag, kann von hieraus einen Abstecher zum 38 Hektar großen Südwestfriedhof machen.
Nur etwa 20 Minuten von der Innenstadt entfernt liegt das rund sechs Hektar große Areal des Wildgeheges Heissiwald im Stadtteil Bredeney im Essener Süden. Hier gibt es flache Wanderwege, einen Waldlehrpfad und einen Picknickplatz. Ein besonderes Highlight mitten im Heissiwald ist das Wildgatter mit seinen Rehen, Hirschen, Wildschweinen und Mufflons. Das seit 1964 bestehende Wildgehege, das auch von drei Aussichtsplattformen besichtigt werden kann, wurde Mitte der 1990er Jahre vom extra dafür gegründeten Förderverein Wildgatter-Essen-Heissiwald vor dem Aus bewahrt und ist besonders beliebt bei Familien.
Rüttenscheid ist so vieles: urbanes Viertel, Gastronomie-Hochburg sowie Einkaufs- und Flaniermeile Rü. Auch die Straßennamen haben eine Besonderheit. Gegen Ende des 19. Jahrhundert erhielten die Straßen links von der Rü weibliche Vornamen, rechts der Rü männliche. Darum wissen auch Nicht-Rüttenscheider gleich, dass eine Martinstraße rechts der Rü und die Rosastraße links davon zu finden ist. Das Mädchenviertel steht dabei für ein ganz besonders charmantes Wohnviertel, das mehr als einen Bummel wert ist. Beim Schlendern durch die Straßen könnt ihr hier viele wunderschöne und historische Altbaufassaden entdecken. Eine weitere Besonderheit, direkt an der Rü, bildet die Siechenkapelle aus dem 15. Jahrhundert sowie der ehemalige Güterbahnhof am repräsentativen Girardethaus im Herzen von Rüttenscheid. Gleich gegenüber in der Wittekindstraße befinden sich sogar vier sogenannte Pfründnerhäuser, direkt neben der Kapelle des Alfried Krupp Krankenhauses. Ein mögliches Lieblingsziel ist das Haumannhofviertel. Der Weg dahin auf der begrünten Gregorstraße führt euch ohne Umschweife in eines der schönsten Wohnviertel Essens, umgeben von prachtvollen Villen und Alleen mit altem Baumbestand. Wer auf der Suche nach Grün und Ruhe ist, landet unmittelbar im Haumannpark.
Das Moltkeviertel ist bekannt als ideales Beispiel für den frühen Reformstädtebau zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit viel Stadtgrün, Gartenstraße (Semperstraße), zahlreichen denkmalgeschützten Bauwerken und sehenswerten Kunstwerken. 1908 wollte Ingenieur und Stadtplaner Robert Schmidt hier zeigen, dass in Essen eine bessere Wohnkultur möglich sein würde. Heute ist klar, dass seine Vision gelungen ist. Wenn ihr durch die Straßen spaziert, entdeckt ihr wunderschöne Villen, Häuserzeilen samt schöner Vorgärten, große Spielplätze und Waldflächen sowie ein besonderes Skulpturenensemble auf dem nördlichen Moltkeplatz. Weitere Highlights sind das frühere Wohnhaus des ehemaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann in der Schinkelstraße 34 und das Robert-Schmidt-Berufskolleg, mit seinem monumentalen Charakter und dem Uhrenturm mit Kuppeldach an der Robert-Schmidt-Straße 1. Gleich nebenan könnt ihr außerdem eine für die Zeit typische Direktorenvilla bewundern. Und wer eine grüne Oase mitten in der Stadt sucht, hat es nicht weit zum idyllischen Siepental. Hier findet ihr Essens größte Rutsche auf einem riesigen Kinderspielplatz sowie zwei »leinenlose« Hundewiesen.
Diese kleine Tour startet an der Frankenstraße und führt euch durch die romantische Rellinghausener Altstadt bis zum Schloss Schellenberg. Auf dem Weg lauft ihr vorbei an malerischen Fachwerkhäusern und dem denkmalgeschützten Blücherturm. Der historische Turm hat im Laufe seines mehrhundertjährigen Bestehens unterschiedlichen Zwecken gedient. Im 16. Jahrhundert war er 25 Jahre lang Schauplatz der Rellinghauser Hexenprozesse. Über den Pilgrimsteig geht es danach weiter auf die Höhe zum Schloss Schellenberg mit seinem schönen Innenhof und der barocken Kapelle im kleinen Schlosspark. Der das Schloss umgebende Schellenberger Wald bietet euch fabelhafte Panoramablicke über die Stadt und den Baldeneysee. Hier könnt ihr außerdem die Ruine der Isenburg erkunden. Und wer mit Hund unterwegs ist, findet für den vierbeinigen Gefährten auch einen Platz zum Austoben an der sogenannten Mondscheinwiese.
Im Ruhrtal finden sich viele Schlösser – eines von ihnen ist Schloss Landsberg bei Kettwig. 1276 wurde es von Graf Adolph V. von Berg zur Befestigung des Ruhrübergangs gebaut. 1903 erwarb es der Großindustrielle August Thyssen. Auch heute ist das Schloss im Besitz der Thyssen-Krupp-Gruppe, nur dass heute der burgähnliche Neubau als Fortbildungsstätte genutzt wird. Glücklicherweise ist das Gelände dennoch zugänglich für Besucher. Hinter dem Schloss bieten sich ausgedehnte Gärten und ausgeschilderte Wanderwege für mehrstündige Touren an. Kleiner Tipp: Nur wenige Meter entfernt liegt das Schloss Hugenpoet. Ebenfalls alt und ebenfalls wunderschön und einen Herbstausflug wert. Und noch ein Tipp: Rechts neben dem Hauptportal befindet sich ein kleiner Pfad in Richtung Hösel, der dann zum Jüdischen Friedhof von Kettwig führt, der seit 1790 existiert.
Im Kettwiger Stadtwald lockt die bergige Umgebung mit weiten Wiesen- und Waldpfaden. Die Herrscher des Waldes und ihre Geschichte stehen zudem im Mittelpunkt des Waldlehrpfades Auf dem 2,3 Kilometer langen Rundweg könnt ihr die Bedeutung des jeweiligen Baumes in der Mythologie anhand hölzerner Tafeln näher kennenlernen. Zu den Exemplaren mit der längsten Lebensdauer gehört die 300jährige Traubeneiche, deren Blätter als Symbol für Beständigkeit gelten. Daher kommt ihre Darstellung auf vielen Münzen, Wappen und Urkunden. In der keltischen Mythologie galt die Eiche zudem als Symbol für Schutz und Ruhe. Auf dem Weg durch den Hochwald erreicht ihr außerdem eine Aussichtsplattform mit wunderschönen Fernblick ins Ruhrtal nach Werden und auf die niederbergischen Höhen.
Die jährliche Suche nach Weihnachtsgeschenken steht an. Hier sind Adressen für schöne Geschenke, die Freunde, Familie und auch einen selbst glücklich machen.