Zehn nach Zehn – unter diesem Motto startet am 10. Januar 2020 auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein eine große Jubiläumsfeier. An dem Ort, der symbolisch wie kein anderer für den Wandel des Ruhrgebiets steht, eröffneten im Januar 2010 bei Eis und Schnee die Kulturhauptstadt Europas und das Ruhr Museum. Zehn Jahre nach dem Start in das ereignisreiche Jahr, das Millionen Besucher verzauberte, tausende begeisterte Freiwillige mobilisierte und auf allen Feldern der regionalen Kultur neue und nachhaltige Entwicklungen angestoßen hat, ist nun die Zeit für Rückschau, Bestandsaufnahme und Blick in die Zukunft. offguide hat mit Melanie Kemner und Ralph Kindel, vom Projektteam »Zehn nach Zehn« gesprochen.
Was war Ihr persönliches Highlight von RUHR.2010?
RK: Die Abschlussfeier, da konnte man nochmal staunend und stolz auf das ereignisreiche Jahr zurückblicken.
MK: Da gab es nicht nur eins, sondern sehr viele. Neben den großen Veranstaltungen haben mich die TWINS-Projekte mit vielen Aktionen der freien Kulturszenen Europas sehr begeistert.
Welche positiven Entwicklungen wurden durch das Kulturhauptstadtjahr angestoßen?
Die Kulturakteure arbeiten zusammen, die Netzwerke sind wohl der größte Verdienst. RUHR ist auch auf der touristischen Landkarte kein Geheimtipp mehr. Stolz und ein neues Selbstbewusstsein durch ein Bekenntnis zu der Kulturmetropole Ruhr waren 2010 spürbar, sind aber leider verblasst. Ohne Kulturhauptstadt wäre Essen vielleicht auch nicht Grüne Hauptstadt geworden und auch die Internationale Gartenausstellung (IGA) Metropole Ruhr 2027 steht in dieser Tradition.
Kultur durch Wandel scheint aufgegangen zu sein, aber wie steht es mit dem Wandel durch Kultur?
Wir wünschen uns natürlich, dass die Kultur auch bei den großen urbanen Aufgaben eine bedeutende Rolle spielt und zwar nicht nur als Begleitprogramm. Künstler können wichtige Impulse auch bei den Themen Digitalisierung, Stadtplanung und ganz allgemein bei der Lebensqualität setzen und zwar für die Politik ebenso wie für die Bevölkerung.
Wie wird das Jubiläum gefeiert?
Vom 10. bis zum 25. Januar 2020 feiern wir auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein. Dort, wo RUHR.2010 vor zehn Jahren an einem eisigen Tag im Januar startete, feiern wir ein großes Bürgerfest mit viel Programm.
Zwei Wochen lang erstrahlt die Kulturhauptstadt Europas von neuem in großflächigen Projektionen, Licht- und Klanginstallationen. Da ist zum Beispiel die Architekturprojektion und das Videomapping »Alle Bilder sind noch da«, bei der die Bilder des Jahres 2010 in einer virtuosen Mediamix-Projektion auf der Architekturkulisse Zollverein in die Gegenwart zurückkehren. Außerdem wird der Industriewald unter dem Titel »Zollverein – Licht bei der Nacht« durch eine Licht- und Klanginszenierung in Szene gesetzt. In der Architekturprojektion »Zitier-Bar« zeigen wir Erinnerungen, Wünschen, Schlagzeilen und Zitaten zur Kulturmetropole Ruhr von »gestern, heute und morgen«.
Seinen ersten »runden« Geburtstag feiert das Ruhr Museum mit einem großen Museumsfest mit freiem Eintritt und kostenlosen Veranstaltungen. Am Samstag, 11. Januar startet ab 18 Uhr das umfangreiche Abendprogramm mit Torte und Party. Der Sonntag wird ein großes Familienfest von 10 bis 18 Uhr. Hexe Kleinlaut, Ritter Rost und die »Maus« gratulieren.
RUHR.2010 war gestern. Wohin gehen wir morgen, und wo wollen wir 2030 stehen?
Auch um diese Fragen geht es bei dem Programm Zehn nach Zehn vom 10. bis 25. Januar auf Zollverein. Im Salon 2030 diskutieren prominente Vertreter über diese Fragen. Wir laden ein mitzureden und bei der Beantwortung der Fragen mitzugestalten und mitzumachen.
10.01. – 25.01.2020 | Welterbe Zollverein | Mehr Info