Lichtburg Open Air am Dom - Interview mit Marianne Menze

Marianne Menze
Marianne Menze © Lichtburg Essen

Die Lichtburg bekommt einen dritten Saal, zumindest vom 15. August bis zum 4. September: direkt neben dem Dom, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kino, werden in diesem Jahr auch in Essen Filme unter freiem Himmel gezeigt. Das Programm umfasst dabei aktuelle Filme, Klassiker, Highlights des Kinojahres 2018/2019 und ausgesuchte Arthausfilme. offguide hat mit Marianne Menze, Geschäftsführerin des veranstaltenden Lichtburg-Kinos, gesprochen.

Was ist Ihr absoluter Lieblingsfilm aller Zeiten?

Es gibt keinen. Film an sich ist meine liebste Kunstform. Wie bei Musik, Literatur oder bildender Kunst gibt es aus jedem Genre, aus jeder Zeit und je nach Entwicklungsphase unzählige »Lieblinge«.

Seit vielen Jahren schon haben Sie nach Wegen gesucht, wieder ein Freiluftkino mitten in der Stadt zu realisieren. Jetzt, mit der tatkräftigen Unterstützung der Stadtwerke Essen, ist Ihnen dies endlich gelungen. Wie kam es dazu?

Mit den Stadtwerken gibt es ja schon seit Jahren fruchtbare gemeinsame Projekte und Kooperationen. Da ergibt sich fast zwangsläufig die Frage, wie man gemeinsam ein für die Innenstadt und die Essener Bürger attraktives Ereignis schaffen könnte. Sehr schnell war die Idee der Wiederbelebung des Open Air Kinos auf dem schönsten Platz der Stadt auf dem Tisch. Die Erinnerung an die außergewöhnliche Atmosphäre und tolle Zusammenarbeit mit dem Dom und der Schatzkammer vor einigen Jahren war einfach sehr präsent.

Wie sehr freuen Sie sich, den Essenern, die ein solches Kino immer stärker nachgefragt haben, dieses ganz besondere Event anbieten zu können?

Sehr!

Wie bewerten Sie es, dass Kino und Film durch Konzepte wie dem Freiluftkino immer mehr zum Event werden? Ist das ein Weg in die Zukunft des Kinos?

Für die Beantwortung dieser Fragen müssten ein »paar« Seiten mehr zur Verfügung stehen. Deshalb nur kurz und gar nicht provokativ gemeint: 1. Was ist ein Event? Und 2. Ist das ein Weg in die Zukunft der Theater, Museen, Konzerträume, inhabergeführten Geschäfte und Restaurants sowie der Innenstädte?

Zum Schluss vielleicht noch die Frage: Wie wird die Zukunft des Kinos nach Ihren Einschätzungen aussehen?

Das kann keiner wirklich beantworten, genausowenig, wie eine Frage nach der Zukunft der bereits erwähnten anderen Orte. In einer immer konsumorientierteren Gesellschaft wird ein André Rieu oder eine Helene Fischer sicher aus eigener Kraft überleben, aber die Essener Philharmoniker oder das Aalto Ballett oder Grillo-Theater? Kurz, ich weiß nicht, in welcher Form und Anzahl es zukünftig Kinos geben wird, aber dass es sie langfristig gibt, weiß ich sicher.

15.08. – 04.09.2019 | Essen Innenstadt | Mehr Info